Handwerker aus dem In- und Ausland zeigen ihre Kunst
Sobald sie ihre einfachen Lehmöfen in Haithabu errichtet haben, werden sie vor den Augen der Besucher und Besucherinnen Glasperlen am offenen Feuer formen, wie man es vor 1000 Jahren in Haithabu schon getan hat. Unter ihren geschickten Händen entstehen wahre Kunstwerke in unterschiedlichen Farben, Formen und Verzierungen: Die für Haithabu typischen blaugrünen Melonen-Perlen, Reticella-Perlen oder die besonders aufwendigen Millefiori-Perlen.
Mehr als 8000 Perlenfunde aus Haithabu bilden die archäologische Grundlage für diese experimentelle Arbeit. „Haithabu war ein Perlenmacherzentrum, deren Produkte bis nach Nowgorod verhandelt wurden“, sagt Ute Drews. Wenn sie nun für das Treffen die Perlenmacher an der Schlei versammelt, dann haben die Besucher und Besucherinnen die Möglichkeit, ihnen bei der Arbeit am Feuer über die Schulter zu schauen und sich auf die Spuren eines ungewöhnlich spannenden Handwerks zu begeben. „Erst wenn man erlebt – und das noch an historischer Stätte –, wie lange der Handwerker für die Herstellung der Perle braucht, weiß man das Produkt so richtig wert zu schätzen“, ist sich Ute Drews sicher. Und sie ergänzt: „Wie sie vor 1000 Jahre getragen wurden, ist bei uns im Museum zu sehen. Aber an diesem Wochenende werden auch die Frauen der Perlmacher die schönsten Perlen selbst tragen und stolz zeigen.“