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Hügelgrab Kummerhy

Auf einen Blick

Hügelgrab Kummerhy

Das Hügelgrab Kummerhy ist eine antike Grabstätte von besonderer historischer und archäologischer Bedeutung. Es handelt sich um einen beeindruckenden Hügel, der einst als Ruhestätte diente und Einblicke in das Leben und die Bestattungspraktiken früherer Gesellschaften bietet. Die Lage und Gestaltung des Hügelgrabs Kummerhy lassen Vermutungen über die kulturellen Traditionen und sozialen Strukturen der damaligen Zeit zu, was es zu einem faszinierenden Ziel für Forscher und Geschichtsinteressierte macht.
Grabhügel prägen seit Jahrtausenden die Landschaft Norddeutschlands. Meist liegen sie weithin sichtbar auf natürlichen Anhöhen, einige Grabhügelgruppen folgen auch dem Verlauf alter Wegesysteme.

Dieser „Kummerhy“ genannte Grabhügel (Kummer = Kammer, Grabkammer; hy = Hügel)  aus der Jüngeren Bronze-zeit (1100-730/720 v. Chr.) liegt westlich des Thorsberger Moores. Er ist der letzte erhaltene Grabhügel einer abgetragenen Dreihügelgruppe und wurde bereits 1861 vom Ausgräber der Thorsberger Moorfunde, Conrad Engelhardt, untersucht und danach zugedeckt. 1927 legte ihn der Bürgerverein Süderbrarup wieder frei. Ursprünglich hatte der „Kummerhy“ einen Durchmesser von rund 15 m, eine Höhe von 3 m und besaß zwei Steinkreise von etwa 6 m und 12-15 m Durchmesser. Im Zentrum lag eine sehr kleine Steinkammer aus zwei Steinplatten (ca. 50x60 cm, Deckel und Boden). Den Deckel stützten 14 kleine Steine. Im Steinsarg lagen eine Leichenbrandschüttung und eine Bronzenadel. Außerhalb des Steinkranzes stand ein sogenannter „Wächterstein“, dessen mit ca. 45 Schälchen versehene Seite dem Hügel zugewandt war. Im inneren Steinkreis befand sich ein weiterer, mit dem Kopf auf einen Stein der Einfassung gebetteter Toter. Zu diesem gehörten offenbar zwei Steinstelen (hohe, freistehende Pfeiler). Heute geht man davon aus, dass in der Wikingerzeit hier eine Nachbestattung in dem bestehenden Grabhügel stattfand. Dazu passen auch zwei wikingerzeitliche Leichenbrandschüttungen, die nur wenige Meter westlich des Hügels zutage traten. Den neuen größeren Steinkreis erhielt die gesamte Anlage mit dem Schälchenstein nach der Setzung der beiden Stelen. Conrad Engelhardt berichtete weiterhin von vier Urnen, die im Hügelmantel steckten. Besonders in der Jüngeren Bronzezeit benutzten die Menschen schon vorhandene Hügel als Grablegen für die verbrannten, in Urnen beigesetzten Toten. Der heutige Zustand des rekonstruierten Hügels weist im Großen und Ganzen sein ursprüngliches Erscheinungsbild auf, lediglich der Stein mit seiner Schälchenfront wurde etwas mehr dem Osten zugewandt, dem Thorsberger Moor entgegen.

Copyright: Helmuth G. Lax, Conrad Engelhardt

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