Die Schleswiger Stadtgeschichte

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26.03.2024
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02.04.2024

Von der Wikingersiedlung zur Kreisstadt

Von der Wikingersiedlung zum Handelsplatz

Steg an den Wikingerhäusern in Haithabu

Die Geschichte der Stadt Schleswig beginnt im weitesten Sinne auf der anderen Seite der Schlei: Am Haddebyer Noor. Dort befindet sich der Siedlungsplatz, der 804 unter dem Namen „Sliasthorp“ erstmalig in den fränkischen Reichsanalen Erwähnung findet. Andere Quellen sprechen zur selben Zeit von „Hedeby“. Beide Bezeichnungen meinen denselben Ort – das heutige Haithabu.

Im 9. und 10. Jh. entwickelte sich die Wikingersiedlung zum bedeutendsten Handelsplatz Nordeuropas, der 1066 durch westslawische Verbände zerstört wurde. Während dieser Unruhen flüchteten einige wenige Überlebende ans Nordufer, dem heutigen Standort der Stadt Schleswig, auf dem vermutlich bereits Menschen siedelten. Hier versuchte man sich zunächst weiter im Handel, doch aufstrebende Städte wie Lübeck liefen Schleswig den Rang ab. Im 13. Jahrhundert endete Schleswigs Blütezeit als zentrale Handelsstadt, aber sie blieb auch danach ein wichtiges politisches Zentrum der Schleswiger Herzöge.

Vom Handelsplatz zur Stadt Schleswig

Fischerdorf Holm an der Schlei

Im Jahr 1200 erhielt Schleswig das Stadtrecht und erlebt im Jahr 1218 mit der Krönung des Königssohnes Waldemar den Höhepunkt der dänischen Machtentfaltung im Mittelalter. Zudem bildete Schleswig mit dem Dom und dem Domkapitel das geistliche Zentrum des Bistums Schleswig.

Im Bereich des heutigen Lollfuß bestand im 16. Jahrhundert eine kleine Ansiedlung weniger Gebäude entlang des Verbindungswegs zwischen Schleswig und Gottorf. Unter dem Einfluss des Schlosses nahm die Besiedlung in der Folgezeit zu. Vor allem Bedienstete, Handwerker und Künstler des Hofes waren hier zu Hause, während sich in der heutigen Schleswiger Altstadt und in Friedrichsberg in erster Linie höhere Beamte niederließen.

Friedrichsberg entwickelte sich zeitgleich zum Lollfuß im Umfeld des Gottorfer Schlosses zu einer größeren Siedlung, in die auch erste adelige Familien zogen. Davon zeugt das "Prinzenpalais" (benannt nach dem Prinzen Friedrich Emil August aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg), welches heute als Landesarchiv dient. Ansonsten bestand der Ort zunächst vor allem aus Wirtschaftseinrichtungen des Hofes. Ein entscheidender Impuls für die Entwicklung der Siedlung war der Bau des Gottorfer Dammes unter Herzog Adolf 1582, der Friedrichsberg mit dem Lollfuß auf dem nördlichen Ufer der Schlei verband. 1650 erhielt die Siedlung ihren jetzigen Namen Friedrichsberg nach dem Herzog Friedrich III, welcher zu dieser Zeit in Schleswig residierte und den Gottorfer Globus erbauen ließ.

1711 wurden die eigenständigen Siedlungen der Schleswiger Altstadt, Lollfuß und Friedrichsberg zur „combinierten Stadt“. Sie haben bis heute ihren eigenen Charakter bewahrt. Nach dem Großen Nordischen Krieg (1700–1721) und dem damit verbundenen Sieg Dänemarks über das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf fielen die Gottorfer Anteile des Herzogtums Schleswig an den dänischen König, der zugleich Herzog von Schleswig war.

Ab 1840 wurde der deutsch-dänische Konflikt das beherrschende Thema in der Stadt, deren Bürger sich überwiegend auf die Seite der deutschen Schleswig-Holsteiner stellten. Unter anderem entstand das Schleswig-Holstein-Lied in Schleswig. Gleichzeitig wurde das erste blau-weiß-rote (Schleswig-Holstein Farben) Banner gezeigt.

Von dänischer zu preußischer Herrschaft

Fischersiedlung Holm Kapelle

1851 geht der Krieg gegen die dänische Herrschaft verloren, doch 1864 gewinnt Preußen mit Österreich an seiner Seite den Krieg gegen Dänemark. Schleswig wird Regierungssitz und Verwaltungshauptstadt der neuen preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Erst 1935 wurde der Holm, bis dahin eine Insel in der Schlei, mit der Stadt Schleswig verbunden. 1946 wird Kiel Landeshauptstadt, als Ausgleich erhält Schleswig den Sitz der Gerichtsbarkeit mit dem Oberlandesgericht. Die Stadtgeschichte wird heute im Stadtmuseum Schleswig ausgestellt und anschaulich erzählt.

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