Überreste der gemeinsamen Geschichte der Dänen und Deutschen haben in der gesamten Region eine Reihe sichtbarer Spuren hinterlassen. Das Schloss Gottorf ist sicherlich der deutlichste noch bestehende Hinweis auf die dänisch geprägte Zeit. Das Schloss ist inzwischen der Sitz der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen und beherbergt die bedeutendsten Sammlungen zur Kunst, Kultur und Archäologie in Nordeuropa. Im Stadtmuseum Schleswig hängt das älteste blau-weiß-rote Banner des Landes von 1845. Ein Vorläufer dieser Fahne wurde erstmals 1840 beim großen Sängerfest der deutschgesinnten Bevölkerung Schleswig-Holsteins in der Stadt Schleswig gezeigt. Während des Deutsch-Dänischen Kriegs fand 1850 die Schlacht um Idstedt statt, bei der ca. 37.000 dänische Soldaten zunächst die schleswig-holsteinischen Streitkräfte besiegen konnten, bevor sie 1864 die Herrschaft über Schleswig und Holstein verloren. In der Idstedt-Gedächtnishalle findet man heute alte Dokumente, Gemälde, Bilder und Illustrationen dieser politischen und militärischen Geschichte. Darüber hinaus finden sich auch sprachliche Spuren der deutsch-dänischen Geschichte, die sich bis heute durchgesetzt haben – zum Beispiel bei den Endungen einiger Dorfnamen:
- Wortendung "by": Ursprüngliche Bedeutung „Hof“, später: Kleine Stadt
- Wortendung "rup": Kleines Dorf, bäuerliche Siedlung
- Wortendung "thorp": Begriff für eine kleine Nebensiedlung
- Wortendung "holm": Bezeichnung für "kleine Insel"
Der dänische Einfluss ist auch politisch sichtbar: Die dänischen Südschleswiger gelten heute neben anderen ethnischen Gruppen als nationale Minderheit und unterliegen dem besonderen Minderheitenschutz. Die dänische Regierung garantiert ähnliche Minderheitenrechte für die deutsche Minderheit. Nach offiziellen Angaben gehören dieser Minderheit heute rund 50.000 Menschen an. Eine Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2015 geht sogar von über 100.000 Menschen aus. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ist die politische Vertretung der dänischen Minderheit. Im schleswig-holsteinischen Landtag wurde für sie die Fünf-Prozent-Hürde aufgehoben. Viele der hier lebenden Dänen sind heute im Südschleswigschen Verein organisiert. Das dänische Gymnasium A. P. Møller Skolen, das 2008 in dem Schleswiger Stadtteil „Auf der Freiheit“ eröffnet wurde, befindet sich in der Trägerschaft des Dansk Skoleforening for Sydslesvig und ist eine Schule für Angehörige der dänischen Minderheit. Unterrichtssprache ist Dänisch, der Abschluss wird in Deutschland und Dänemark anerkannt. Die Schule ergänzt das Angebot der zwei dänischen Grundschulen in Schleswig. Sie wurde 2008 durch Königin Margrethe II eröffnet. Die private, gemeinnützige A. P. Møller Stiftung finanzierte den über 60 Millionen Euro teuren Bau der Schule als Geschenk an die dänische Minderheit.