Vortrag im Wikinger Museum Haithabu (Kinosaal)
Die gotländischen Bildsteine gehören zu den faszinierendsten Denkmälern des eisenzeitlichen Nordens. Zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert errichtet, zeigen sie eine Fülle verschiedener Motive: Krieger, Reiter, Tiere, Fabelwesen, Schiffe, Wagen und geheimnisvolle Symbole – eine in der germanischen Welt des ersten Jahrtausends einmalige Bildquelle. Sie erzählen von Mythen, Glaubensvorstellungen und vom Alltagsleben jener Zeit. Doch wie lassen sich diese verwitterten Bilder heute noch lesen? Die Forschung stand lange vor großen Problemen: viele Steine sind beschädigt, verloren oder nur ungenau dokumentiert. Im Vortrag wird gezeigt, wie das nun abgeschlossene Projekt Ancient Images 2.0. A digital edition of the Gotlandic picture stones diese Lücken schließen konnte. Mit modernen digitalen Methoden (3D-Modellierung) wurden alle bekannten (und auch bislang gar nicht bekannten) Bildsteine neu dokumentiert, neue Bilder entdeckt, alte Lesungen kritisch überprüft. Der Vortrag präsentiert ausgewählte Ergebnisse, neue Entdeckungen und Deutungen und die frei zugängliche Online-Datenbank, die 2025 veröffentlicht wurde. Sie eröffnet allen Interessierten die Möglichkeit, die faszinierende Bilderwelt Gotlands selbst zu entdecken.
Der Vortrag findet im Rahmen der Wintervortragsreihe des Museums für Archäologie Schloss Gottorf statt, zu dem auch das Wikinger Museum Haithabu gehört, das 2025/26 zugleich Veranstaltungsort ist. Die Reihe steht in diesem Winter unter dem Motto: „WIKINGER OHNE DÄMMERUNG: FORSCHUNGEN ZUR WIKINGERZEIT IN SKANDINAVIEN“.
Mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Archäologie Schloss Gottorf e.V. im Rahmen des Johanna-Mestorf-Kollegs.
Moderation: Prof. Dr. Sigmund Oehrl, Universität Stavanger, Archäologisches Musem
Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl